Die Zillertaler Alpen im Sommer 2001

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Endlich hatten wir einen Termin für unsere Alpentour im Sommer 2001. Es war nicht leicht, bei vier Leuten, fünf Tage zu finden, an denen alle Zeit hatten.Ausgegewählt wurde eine Tour, in den Zillertaler Alpen, die ich einige Jahre zuvor schon einmal gemacht habe und welche sehr schön war.

So hatten wir unsere Tour geplant

1. Tag

Anreise über Insbruck - Brenner Landstraße - St. Jodok (a. Brenner) - Touristenrast
Von der Touristenrast (1340m ü.d.M.) erfolgt der ca. dreistündige Aufstieg zur Geraer Hütte (2326m ü.d.M.)

2. Tag

Überquerung des Tuxer Hauptkammes über die Alpeiner Scharte (2959m ü.d.M.) zur Olperer Hütte (2388m ü.d.M.)

3.Tag

Von der Olperer Hütte zum Pfitscher-Joch-Haus(2275m ü.d.M.) in Italien

4. Tag

Vom Pfitscher-Joch-Haus in 2-3 Stunden zur Landshuter-Europa-Hütte(2713m ü.d.M.) und dann Nachmittags die Besteigung des Kraxentrager (2999m ü.d.M.)

5. Tag

Abstieg zur Touristenrast und Heimfahrt

So war die Tour geplant und es kam doch alles anders. Wie das in den Bergen so ist, spielt das Wetter eine große Rolle. Und in diesem Sommer hatten wir, die fast einzige Woche mit schlechtem Wetter erwischt. Das änderte an unserer Planung so vieles

1. Tag

Die Anreise und der Aufstieg zur Geraer Hütte waren das einzige was von unserem Plan noch übrig blieb. Auf der Hütte angekommen genossen wir erst einmal die fantastische Aussicht. Später erfuhren wir vom Hüttenwirt, daß die steile Alpeiner Scharte im Moment, wegen Schnee und Glätte, nur mit Steigeisen passierbar sei. Da wir ja über den Alpenhauptkamm wollten schlug er uns einen Umweg über die Friesenbergscharte vor. Mit etwas Glück und einem größerem Tagespensum wäre es vielleicht doch möglich, die Tour wie geplant zu beenden.
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2. Tag

Nach einem gemütlichen Hüttenabend machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zum Spannagelhaus (2528m ü.d.M.) Die Strecke war mit 6h Gehzeit angegeben. Der Himmel war zwar bedeckt aber es regnete nicht und wir genossen den Tag. Nach etwa 4-5 Stunden erreichten wir das Tuxer-Joch-Haus und hielten dort Einkehr. Da ich schon seit den letzten Stunden, Schwierigkeiten mit dem Knie und Schmerzen in der Leistengegend hatte kam mir diese Rast sehr willkommen. Später zu Hause, sollte sich herausstellen, daß das alles an einem schönen großen Leistenbruch lag. Die letzte Strecke führte uns durch feuchten Nebel zum Spannnagelhaus wo wir die Nacht verbringen wollten. Am Spannagelhaus angekommen, waren wir erstaunt, daß es dort eine Höhle gab.
Als eine geologische Besonderheit zieht sich ein Marmorzug von Hintertux nach Süden zum Spannagelhaus und in dieser Marmorschicht liegt das Spannagelhöhlesystem. Mit seiner über 10km Länge ist es die größte Naturhöhle in den Zentralalpen. Am gleichen Abend gab es, für uns ganz allein, noch eine Führung in dieses unterirdische Reich.

3. Tag

Unser Tagesziel war die Olperer Hütte. Um diese zu erreichen mußten wir zur Friesenbergscharte (2910m ü.d.M.) aufsteigen dann wieder zum Friesenberghaus (2440m ü.d.M.) absteigen und weiter zur Olperer Hütte. Das war wieder einmal der Plan.
Aber Pläne sind dazu da, umgeworfen zu werden. Auf die Friesenbergscharte kamen wir ja noch. Aber den senkrechte Abstieg zum Friesenberghaus wollten wir, wegen Nässe und Glätte, doch nicht wagen. So kehrten wir, ein wenig ärgerlich, zum Spannagelhaus, wo wir nun noch eine Nacht verbringen sollten, zurück. Abends in der Hütte diskutierten wir über unsere nächste Etappe und kamen zu dem Schluß, zur Geraer Hütte zurück zukehren um von dort zum Auto abzusteigen.

4. Tag

Es schneite. Die Geraer Hütte und andere Übergänge konnten wir vergessen. Unsere einzige Möglichkeit war der Abstieg nach Kasern, um von dort mit dem Bus zu unserem Auto zu gelangen. So machten wir das auch und kamen völlig durchnäßt bei der Touristenrast an.
Trotz aller Widrigkeiten war unser Erlebnis in den Alpen eine wunderbare und gelungene Sache, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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