Aller Anfang ist schwer

 

Sommer 1998

„Ei lost mei Bäggätsch !“ mit fast weinerlicher Stimme versuchte ich der Dame am Schalter , mein Problem zu erklären . Auf deutsch sollte es heißen „Mein Gepäck ist weg.“ Ich reichte ihr meine Flugpapiere . Sie sah sie sich an , stellte fest , daß ich nach San Francisco wollte und begann mich , in der mir relativ unbekannten englischen Sprache, zu informieren . Ich verstand nichts und kam mir vollkommen Hilflos in der weiten Welt vor .
Das war erst der Anfang des Urlaubs dachte ich und dann kam mir noch die bescheuerte Einreisekontrolle in Erinnerung , der ich zehn Minuten vorher ,glücklich entkam. Wir mußten in der Schlange stehen , wie zu Zeiten des Sozialismus , hatten Angst den Anschlußflug zu verpassen und kamen uns in diesem Land gar nicht willkommen vor . Das dann auch noch mein Bäggätsch weg war , welches ich bei der Einreise entgegennehmen und und wieder aufgeben sollte , machte meinen Urlaubsanfang nicht erfreulicher .
Das war auf dem J.f..Kennedy-Airport in New York. Die nächsten sechs Stunden, im Flugzeug nach San Franzisco, waren für mich deshalb sehr frustrierend. Die anderen trösteten mich: "Das Gepäck wird schon am Ziel sein. Zu allem Überfluss lief auf dem Bordfernseher noch der Kinohit „Titanic“. Wir waren zwar in einem Flugzeug und nicht auf einem Schiff aber das war schon die Krönung.
Landung in San Franzisco und auf zum Gepäckband. Aber es war noch leer. Da sah ich in einem Nebenraum, wo sehr viel Übriggebliebenes lag, meine große grüne Tasche leuchten. Endlich hatte ich sie wieder und das noch bevor das andere Gepäck unseres Fluges auf dem Band erschien.
Inzwischen machten wir schon wieder unsere Witze. Denn Dietrich teilte uns mit, daß er seine gesamten Reiseunterlagen, darunter auch die Papiere für unseren Leihwagen, nicht im Handgepäck sondern in seiner Reisetasche hatte. „Es könnte ja sein, daß deine Tasche auch verschwindet, was dann? Ohne Auto sind wir aufgeschmissen.“ Aber das waren alles nur Späße. Zwei Taschen an einem Tag, die verschwinden, das wäre schon ein ganz großer Zufall.
Inzwischen hatten alle ihr Gepäck. Das Band war leer und Dietrich sagte „Meine Tasche war nicht dabei“. Schock und stöhnen. Jetzt war wirklich guter Rat teuer. Draußen war es bereits Dunkel. Ein Hotelzimmer noch nicht gebucht. Also mit den Leuten von der Vermietfirma reden. Irgendwie klappte auch alles. Die Leute von der Vermietfirma erkundigten sich in Deutschland, ob alles seine Richtigkeit hätte und wir bekamen doch noch unser Auto. Das ganze ging natürlich nicht so schnell wie hier beschrieben und es kostete uns schon einige Zeit und Nerven. Nun fehlte uns nur noch etwas Gepäck. Wieder zurück zum Flughafen um die nächste Maschine aus N.Y. abzupassen. Das Gepäckband begann sich zu bewegen. Unsere Blicke waren gespannt darauf gerichtet. Es war sehr aufregend. Und plötzlich war sie da, Dietrichs Tasche. Nun mußten wir nur noch eine Übernachtung finden und das schafften wir nach einiger Zeit auch und am nächsten Morgen konnte dann unser Urlaub so richtig beginnen. Wir erkundeten erst einmal San Franzisco und diese Stadt entschädigte uns für die vorangegangenen Leiden.

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