Im nördlichen Teil Deutschlands hat die letzte Eiszeit einige Dinge hinterlassen , die heute typisch für diesen Landstrich sind . Zuerst denkt man an die vielen Seen die sanften Hügel (nur unwissende Leute denken , daß dort alles Flach ist) und an Sand viel Sand. Und es gibt diese Steine , viele große Steine , die das Eis nicht zu Sand zermahlen hat . Die liegen überall herum , im Wald und auf den Feldern (deshalb Feldstein) und letztere zum Ärger der dort ansässigen Bauern . Man könnte denken die Steine wären nutzlos , dem ist aber nicht so . Man kann aus ihnen , zum Beispiel, Gebäude errichten . Früher wurde das oft gemacht . Ich denke da nur an die schönen alten Kirchen oder die alten Bauerngehöfte , die meistens Scheunen aus Feldstein haben . Wie gesagt früher wurde das gemacht Aber heute ist die Zeit der großen Baumärkte ,wo man sich einfacher und schneller Materialien , zur Errichtung von Gebäuden , beschaffen kann und niemand mehr auf die Idee kommt sich alles aus der Natur zu holen .
Aber
einer
hatte diese Idee . Irgend wann einige Zeit vor der Wende , sagte
Jakob zu mir : "Weißt du , ich habe mir überlegt ,
daß ich einen Schuppen auf das Grundstück baue und zwar
aus Feldsteinen ." Gesagt getan und er begann mit seinem
Jahrhundertprojekt . Jeden Stein holte er einzeln vom Feld . Der Bau
dauerte Jahre . Aber irgendwann einmal standen die Grundmauern und
das Problem mit dem Dach begann Jakob beschäftigen .
Eines Tages kam ein Dorfbewohner vorbei " Na
Jakob geht's mit deinem Bau voran ?" "Na ja siehste doch . Aber ich
weis noch nicht was mit dem Dach wird . Was meinsten Lothar , Flach
oder Spitz ? " Lothar ging um den noch nicht fertigen Bau herum und
betrachtete ihn fachmännisch . Er setzte sich auf die Bank und
während er die Mauern von unten nach oben betrachtete sagte er :
" Jakob , bau die Mauern einfach weiter , die schließen sich
dann irgendwann von alleine und es sieht aus wie ein Kirchturm
Ein Kirchturm wurde es zwar nicht aber der Schuppen erhielt zum
Schluß ein wunderschönes Spitzdach .
In Bayern gibt es sogar Menschen die viel
Geld für solche Steine zahlen . Sie bestellen sich die einzelnen
Teile und diese werden dann den ganzen weiten Weg vom Norden nach dem
Süden transportiert ,wo sie dann auf Grundstücken
und in Gärten plaziert werden . Das ist wie gesagt, eine
ziemlich teure Angelegenheit .
Im Norden kommt man eigentlich nicht auf
solche Ideen . Auf die großen Findlinge ist man inzwischen
schon Stolz aber ein einheimischer Bauer würde nicht auf die
Idee kommen , sich einen solchen in den Garten zu stellen . "Wozu
auch ? Und was nützt es ?" würde er sagen .
Jakob hatte aber vor, sich einen solchen zu holen . Einen schönen Stein hatte er sich ausgesucht , wie ein Sessel sah er aus . Wie ihn aber den ganzen Kilometer vom Wald bis zum Grundstück bringen ? Das war wirklich ein Problem . Für die Schubkarre war er zu schwer und in ein Auto bekamen wir ihn auch nicht . Dorfbewohner boten uns plötzlich ihre Hilfe an . Aber diese Blöße wollten wir uns nicht geben . Alle fanden auf einmal diesen Stein auch schön und wollten Ihn schon immer haben . Ich glaube , sie schlossen schon Wetten ab , ob uns der Transport gelingen würde .
Wir dachten wirklich lange nach und
plötzlich holte Jakob drei Holzlatten aus dem Schuppen und
nagelte sie zu einem Dreieck zusammen Fertig war ein Schlitten
, den
man mit dem Auto ziehen konnte .
Schlitten ans Auto und los, Richtung Wald zum Stein . Die schlimmste
Aktion war dann , den Stein auf den Schlitten zu hebeln . Aber das
klappte dann auch und der Stein landete glücklich auf dem
Grundstück. Die Nachbarn staunten nicht schlecht . Es kamen auch
immer welche vorbei und schauten sich unser gutes Stück an und
erklärten. "Den haben wir auch schon gesehen und haben wollten
wir ihn schon immer ."