Stille umgibt uns. Kein Zivilisationsgeräusch ist zu hören. Es ist so still, daß das Grillengezirp schon sehr laut ist.
Eine halbe Stunde sind wir unterwegs und es ist sehr heiß. Plötzlich sehen wir etwas in der Ferne und rätseln, was es sein könnte. Natürlichen Ursprungs war es nicht, darin waren wir uns einig. Als wir näher kamen, erkannten wir einen, mit einem Holzzaun umgebenen, alten Friedhof. Die Gräber waren alle aus den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts. BeimBetrachten der alten Grabsteine gingen mir so einige Gedanken durch den Kopf.
Im Jahr 1998 in Arizona, ist man in der Wildnis unterwegs, um ein altes Fort zu finden und man trifft auf dem Weg dorthin auf einen alten Friedhof. Die alten Western-Filme kommen einem da in Erinnerung. Es ist aber kein Film den man sieht, sondern die Realität. Man kann sich vorstellen, daß im nächsten Moment eine Postkutsche vorbeikommen würde.
Bei den Inschriften auf den Grabsteinen bemerkten wir, daß die meisten der Leute sehr jung starben. Es waren schon rauhe Zeiten und bestimmt nicht so romantisch wie sie uns in den meisten Filmen gezeigt werden.
Wir gingen weiter, kamen an der Ruine einer alten Postkutschenstation vorbei und erreichten nach einiger Zeit unser Ziel, das alte Fort.
Fort Bowie wurde zum Schutz der Siedler, vor den Apachen errichtet und war in seiner Zeit ein bedeutender Stützpunkt.
Viel ist vom Fort nicht mehr übrig. Einige Mauerreste aus Lehm, ein paar Wagenräder und eine alte Glocke.
Außer der Rangerin, die die Station besetzte begegneten wir keinem Menschen. Ein Fahrzeug konnten wir nicht entdecken. Also müssen die Ranger ihren Arbeitsweg, zu Fuß zurück legen.
Ein wenig schauten wir uns noch um, hingen unseren Gedanken nach und machten uns schließlich auf den Rückweg. Es war immer noch still und die nächste Postkutsche würde bestimmt erst in ein paar Tagen kommen.13.05.2002