Am Nigardsbreen

Westlich des Jotunheimen liegt der Jostedalsbreen (breen = Gletscher). Er befindet sich in einer Höhe von 2000m und hat eine insgesamt 1000 Quadratkilometer große Eisfläche. Der Gletscher hat eine Länge von 100km und sein Eis ist bis zu 400m dick. 24 Gletscherzungen ragen bis weit in das Tal hinab. Eine der Bekanntesten ist der Nigardsbreen welcher im Jostedalen liegt. Mit einer kleinen Wanderung wollten wir Ihm einen Besuch abstatten.
Mit dem Auto erreichten wir erst einmal das Gletscherzentrum Breheimsenteret . Von dort konnten wir den Nigardsbreen schon sehen. Ein wunderschönes Bild. Wie eine große weiße Flutwelle, die zwischen den Bergen erstarrt ist.
Da wir das Gletscherzentrum erst später besuchen wollten, fuhren wir, auf der schmalen Straße, weiter bis zum Parkplatz am am See Nigardsbrevatnet wo unsere Wanderung beginnen sollte. Wir folgten dem markierten Weg am rechten Seeufer. Es ging auf und ab, über glatte Steine mußte man springen und ein paar Bäche wurden auch noch überquert. Es war gut, daß wir die festen Wanderschuhe angezogen hatten.
Aber wir hatten den schönsten Sonnenschein und es waren nur noch kurze Hosen und T-Shirts vonnöten.
Nach ungefähr einer Stunde erreichten unser Ziel, den Gletscher.
Das Schmelzwasser schoß mit viel Lärm und Kraft in den See. Wir merkten, daß uns plötzlich sehr kalt wurde und hatten das Gefühl, vor einer riesigen Kühltruhe zu stehen. Zum Glück waren noch warme Sachen im Rucksack, die wir auch schnell überzogen.
Da wir das ganze Naturschauspiel in vollen Zügen genossen, dauerte unser Aufenthalt dort eine ganze Weile.
Nach der Rückkehr zu unserem Auto, war unser nächstes Ziel, wie geplant, das Gletscherzentrum. Dieser Besuch lohnte wirklich.
Schautafeln, Modelle, und Filme stellten uns die 20 000 jährige Geschichte des Gletschers und der Menschen die mit ihm lebten, ausführlich und sehr kurzweilig vor. Es war z.B.. interessant zu erfahren, daß der Niegardsbreen im 18. Jahrhundert mindestens 4,5 km weiter ins Tal reichte als heute und bei seinem Voranschreiten sogar einen Bauernhof zerstörte.
Den Ausflug beendeten wir in der Cafeteria des Zentrums. Dort hatten wir einen großartigen Ausblick auf den Gletscher und seine umliegende Landschaft und einen wunderschönen Abschluß des Tages.